Es ist das erste Mal, daß mir ein offizieller Preis zugesprochen wurde; ich bin also noch nicht abgestumpft.
Mit Buchveröffentlichungen ist Hans Erich Nossack erst nach dem Zweiten Weltkriege hervorgetreten. Damals war er ein Mann um die Mitte der vierzig. Seitdem sind fünf Romane erschienen, ein Band aufzeichnender Prosa, es gibt Theaterstücke, drei aus dem Englischen übersetzte Bücher und den frühen Band der Gedichte von 1947. Spricht man von Nossack, so ist in erster Linie der Prosaschriftsteller gemeint. Er ist nach Ansicht einiger Kritiker durch die Prägnanz seiner Sprache „zu einem der wenigen wichtigen Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur geworden“. Anscheinend ist seine Bedeutung in literarischen Kreisen des Auslandes stärker anerkannt als bei uns. Wenn ich an gewisse vorwurfsvolle Rezensionen denke, so bestätigt sich nur, was Oskar Loerke schon vor 50 Jahren notiert hat: „Drollig ist bei vielen Kritikern das Bedauern, daß ein Autor nicht will, wie sie wollen.“ Nun, Nossack hat immer wieder eine fast erbitterte Eigenwilligkeit erkennen lassen, ohne Rücksicht auf Wirkung und Erfolg, so zu schreiben und das zu sagen, was seinem Erlebnis der Wahrheit entspricht.

Hans Erich Nossack
weil sie in seinem Werk einen Dichter erkennt, der sich mit den Fragen unserer Zeit eindringlich auseinandergesetzt und sie in gültigen Beispielen dichterisch überzeugend gestaltet hat.
Darmstadt, am 14. Oktober 1961
Das Präsidium
Hermann Kasack, Präsident
Kasimir Edschmid, Vizepräsident
Hanns W. Eppelsheimer, Vizepräsident
Fritz Usinger, Vizepräsident
Archiv des Hessischen Rundfunks
Dauer: 00:02:04

Ehrenpräsident: Rudolf Alexander Schröder
Präsident: Hermann Kasack
Vizepräsidenten: Kasimir Edschmid, Hanns W. Eppelsheimer, Fritz Usinger
Beirat: Friedrich Bischoff, Adolf Grimme, Rudolf Hagelstange, Wilhelm Lehmann, Fritz Martini, Gerhart Pohl



