Rainald Goetz: Dankrede, gehalten am 31. Oktober 2015
Archiv der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Dauer: 00:20:00
© Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
Anfang der Dankrede zum Büchner-Preis, Manuskriptauszug mit Korrekturen

„Lob ist schlecht“ ...

heißt es in Rainald Goetz’ Tagebuch im April 2007, „Es installiert ein Gefälle, eine Nähe, eine Anmaßung; und stellt auf ganz unerfreuliche Art in Frage, dass das Gelobte eben zu loben ist, weil es geglückt ist, [...]. Gelobt zu werden ist furchtbar, aber noch schlimmer ist es, wenn man versehentlich selber derjenige ist, der ein Lob äußert. Man hat sich ans Gelobte einfach dran­geschmissen, anstatt die Freude des Geglückten aufzunehmen“ [...].

Darum sage ich nur noch: Ich freue mich sehr, dass die Akademie Ihnen diesen schönen Preis verleiht.

Jürgen Kaube: Laudatio
Rainald Goetz
Rainald Goetz hat sich mit einzigartiger Intensität zum Chronisten der Gegenwart und ihrer Kultur gemacht. Er hat sie beschrieben, zur Anschauung gebracht und zu Wort kommen lassen, er hat sie gefeiert und verdammt und mit den Mitteln der Theorie analysiert. Dabei hat er immer wieder neue Formen und Medien erprobt – getragen von einer weiten Bildung, von einem empfindlichen historischen Bewusstsein und in einer Sprache von beobachtender Kühle, satirischer Deutlichkeit und leidenschaftlicher Expressivität.
Aus dem Urkundentext
Jürgen Kaube: Laudatio auf Rainald Goetz, gehalten am 31. Oktober 2015
Archiv der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
Dauer: 00:18:07
© Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
Foto: akg-images / Anna Weise

Rainald Goetz und Jürgen Kaube hielten die besten Reden des Jahres 2015. Auszeich­nung mit dem Tübinger Rhetorik-Preis

Aus der Begründung: „Beide Reden bilden letztlich eine Einheit, sie spielen sprachlich in einer Klasse, sind rhetorisch hoch reflektiert, differenziert und aktualisieren die Gattung Festrede. Goetz und Kaube stehen für eine zeitgemäße Rhetorik und sind faszinierend, motivierend und provozierend in einer Weise, wie es nur wenigen Rednern und Reden gelingt.“