Ich war betroffen; etwas stimmte da nicht im deutschen Literaturverlauf. Als Sie 1933 von uns gingen, gehen mußten, vertrieben waren und Ihnen der Stand eines deutschen Schriftstellers abgesprochen wurde von Leuten, die nicht lesen und nicht deutsch schreiben konnten, waren wir es, war es Deutschland, das schwieg und verlor. [...]
Doch als der Spuk der tausend Jahre vorbei war, als Sie heimkehrten, Hermann Kesten, hat man sich da auf Sie gestürzt, Sie bedrängt, gefragt, was haben Sie in der Verbannung geschrieben, was bringen Sie uns? Wer hat auf dem Bahnsteig, wer auf dem Flugfeld gestanden, wenn ein Emigrant zurückkam? Haben die jungen deutschen Schriftsteller nach 1945 um Ihre Bücher gekämpft, haben sie sie verschlungen?