Bitte gestatten Sie mir zunächst ein Wort in eigener Sache: Ich bin besorgt, und ich habe allen Grund dazu. Denn das Urteil über den Text, den Sie nun hören werden, ist bereits gefällt. Es stammt von der Preisträgerin selbst. Denn sie hat mit der ihr eigenen Mischung aus Scharfsinn, Kühnheit und Entschlusskraft, fein abgeschmeckt mit einer Prise Übermut, ein für alle Mal entschieden, dass Literaturkritiker und Philologen in ihren Versuchen, Sichtbares wie Unsichtbares eines literarischen Werkes fassbar zu machen, scheitern müssen: In der Regel, so lautet das Diktum der Preisträgerin, können solche Leute nicht mehr erreichen, als ein Geheimnis durch ein zweites, allerdings weniger schön formuliertes zu ersetzen.