Ausgezeichnet wird Elias Canetti, „für ein Werk, das den Spannungen zwischen Macht und Intellekt, Masse und Verführung, Moralität und Widerstand gilt“.

Urkundentext
Elias Canetti bei der Preisverleihung
Es ist das Schicksal des Emigranten, daß er sich gerettet glauben möchte. Er kann es nicht sein, denn was er hinterlassen hat, – die andern –, ist nicht gerettet.
Elias Canetti: Dankrede
Elias Canetti: Lesung aus „Hochzeit“ (Drama)
Autorenabend der Deutschen Buchgemeinschaft 1965
Dauer: 00:06:54
Elias Canetti: Dramen. Hochzeit, Komödie der Eitelkeit, Die Befristeten
© 1964 Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
v. l.: Horst Krüger, Erik Wolf, Elias Canetti in der Otto-Berndt-Halle in Darmstadt am 7.10.1972
Foto: Pit Ludwig

Gegen die Dunkelheit, gegen den Tod hat er angeschrieben, das war seine Rebellion gegen das Vergessen, das Vergehen, gegen die Sinnlosigkeit. Es charakterisiert den Menschen wie den Schriftsteller, daß er sein Leben im wahren Sinn des Wortes als eine ‚Tod-Feindschaft‘ aufgefaßt hat. Es gibt große Autoren, die den Tod eingekreist haben, denken wir an Kierkegaard, an Julien Green, an Simone Weil; aber ich kenne keinen, der mit so viel Empörung, so viel Aufsässigkeit und ja, so viel Diesseitigkeit den Tod angegangen ist.

Horst Bienek: Laudatio
Elias Canetti erhält die Büchnerpreisurkunde
Jurymitglieder
Präsident: Karl Krolow
Vizepräsidenten: Horst Rüdiger, Dolf Sternberger, Wolfgang Weyrauch
Beirat: Horst Bienek, Walter Helmut Fritz, Rudolf Hagelstange, Carl Linfert, Heinz, Hans Scholz, Gerhard Storz
Hessisches Kultusministerium: Siegfried Dörffeldt
Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt: Winfried Sabais
Karl Krolow, Akademiepräsident, und Elias Canetti
Foto: Pit Ludwig